Geschichte

Der Brühler Sportclub entstand im Jahr 1905.

Damals war die Hinterbrühl bevorzugter Sommeraufenthalt einer großen Anzahl von herausragenden Persönlichkeiten der Monarchie. Eine stattliche Reihe von Wirtschaftsmagnaten, prominenten Politikern und Militärs, viele Adelige hatten ihre Villen in der Hinterbrühl. 1905 wurde die Idee, auf der landschaftlich herrlich gelegenen Königswiese eine Tennisanlage zu errichten, verwirklicht.

Ein Komitee von rund 200 Gründern entstand, ein einmaliger Betrag zur Erbauung der Sportanlage wurde gestiftet, Förderer sorgten für jährliche Zuwendungen. Die Stifter übernahmen zusammen mit dem ersten Leitungsausschuss die Gründung des Vereines, die Erbauung des Klubhauses und der Tennisplätze. Organisatorisch zeichnete der spätere langjährige Verbandskapitän Carl Rademacher für den Vorstand und die Verfassung der ersten Statuten verantwortlich.

Dieser erste Zeitabschnitt des Brühler Sportclubs war überwiegend gesellschaftlich betont. Es gab sehr strenge Aufnahmebedingungen: Form der Abstimmung war die „Ballotage“: gab es bei nur eine schwarze Kugel, so war eine Aufnahme unmöglich. Die meisten Mitglieder und Förderer waren sportlich nicht aktiv. Tennis war ein Exklusivsport und höchstens 30 Prozent der Mitglieder mühten sich ab, die Tennistechnik zu erlernen; aber man begann schon damals, als Investition in die sportliche Zukunft begabte Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren aufzunehmen; meist Kinder von Mitgliedern.

Nach dem ersten Weltkrieg und der Liquidation der österreichischen Monarchie entstanden finanzielle Sorgen durch die sinkende Mitgliederzahl dieses ersten Brühler Tennisclubs. Der im Jahre 1928 gegründete Mödlinger Tennisclub fusionierte sich 1930 mit dem Brühler Sportclub und der so gegründete Verein trug nunmehr den Namen BRÜHL-MÖDLINGER TENNISCLUB (BMTC). Die Mödlinger brachten 100 junge, eifrige Spielerinnen und Spieler mit, die sehr bald die Mannschaften des BMTC dominierten.

Es begann eine sportlich sehr aktive Periode; die Tradition eines alljährlichen abgehaltenen internationalen Tennisturniers, die 1905 an begonnen hatte, wurde fortgesetzt und bescherte den österreichischen Tennisspielern eine große Zahl von beliebten Veranstaltungen im idyllischen Ambiente der Hinterbrühl. Mit Spielern wie Dr. CHLANDA, Dr. KUNTSCHNIK, Dr. KOVATS, KÖNIG, Dr. HEINRICH und Dominik SCHÖNBERGER stieß der BMTC in die Spitze der österreichischen Vereinsrangliste vor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ähnliche Schwierigkeiten wie nach dem Ersten. Hinzu kam, dass die Anlage durch Bombentreffer sowie das Klubhaus durch den einjährigen Aufenthalt von Besatzungstruppen in unbeschreiblicher Weise devastiert waren.

Trotzdem gelang es der Vorkriegsgeneration, die sportliche Tradition des BMTC wiederherzustellen. Besonders in der Zeit einer gemischten Damen- und Herrenrangliste der Verbandsvereine erreichte der BMTC noch einmal gute Platzierungen; infolge des allmählichen altersbedingten Absinkens der sportlichen Leistungen und des Mangels an talentiertem Nachwuchs konnte man sich in den Fünfzigerjahren nur vorübergehend in der Staatsliga halten. Es darf nicht vergessen werden, dass die Damenmannschaft des BMTC (Edith METZ, Maria FLEISCHMANN, Dora KOVATS und Lotte KUNTSCHIK) in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg zu einer der besten Österreichs zählte und an die zehn Jahre lang in der Staatsliga spielte.

Trotz des persönlichen Einsatzes einer Reihe von einflussreichen Mitgliedern und trotz Subventionen vom Allgemeinen Sportverband und vom Wiener Sportverband war es jedoch nicht möglich, die baufällige, reparaturbedürftige Anlage voll instand zu halten. Die Synthese mit der Kultur- und Sportsektion der Gesellschaften NIOGAS und NEWAG (heute EVN) ermöglichte 1963 den großzügigen Ausbau der sportlichen Anlagen mit neuen Klubgebäuden, Schwimmbad und Tennishalle. Die größten Verdienste, diese Entwicklung eingeleitet und realisiert zu haben, erwarb sich der spätere Präsident des BMTC Dr. Fritz HUBER.

Im Zusammenhang mit den großzügigen Wohnbauprojekten in Maria Enzersdorf-Südstadt, Mödling und Hinterbrühl gab es in der Folge stetigen Zuwachs an neuen Klubmitgliedern. Bald stellten sich auf der neuen, wunderschönen Tennisanlage bedeutende sportliche Erfolge ein: Durch den Zugang von Franz HAINKA (seit 1971 Ehrenmitglied des BMTC und sportlich nach wie vor hoch aktiv), der die Herrenmannschaft wieder in die oberste österreichische Liga führte, sowie in weiterer Folge des vielfachen österreichischen Meisters Franz SAIKO wurde 1965 und 1967 der österreichische Mannschaftsmeistertitel errungen. 20 Jahre später gelang dies unter Mitwirkung von Hans KARY und Hans-Peter KANDLER noch einmal. In den Folgejahren gab es mehrmals Abstiege und Wiederaufstiege. Seit 2008 verzichtet der BMTC auf die in der sogenannten Superliga tätigen „Legionäre“ und strebt den Erfolg mit eigenem Nachwuchs an. Dies unter Führung eines der weltbesten Seniorenspieler: 45+-Weltmeister Manfred Hundstorfer ist Sportwart des Clubs.
Der Stolz und das Aushängeschild des BMTC war über lange Zeit die Damenmannschaft. Eine stattliche Anzahl von talentierten Mädchen, die alle Jugendmeisterinnen wurden, bildeten den Kern des Damenteams, das 1972 erstmals österreichischer Mannschaftsmeister wurde. Nicht weniger als 13 weitere Meistertitel folgten, der letzte 2003.

Mit diesen 30 Erfolgsjahren sind folgende Namen eng verbunden:
Trude SCHÖNBERGER (Matejowsky), Erika HÖSCH, Sabine BERNEGGER, Andrea HIMMELSTOSS, Michaela JOISER (Kasperak), Maya HÜGEL (Kerschbaum), Patricia HALAT (Kitzler), Susi HALAT (Schiefer), Petra HUBER, Barbara PAULUS, Marion MARUSKA, Ulli PRILLER, Barbara SCHETT, Nicole MELCH, Barbara SCHWARTZ.